Absolute Freiheit für Planetenfahrer ?>

Absolute Freiheit für Planetenfahrer

Als Performer und Improvisationskünstler, der als begnadet charakterisiert wurde, wollte er sein Leben so gestalten, dass sich nie etwas wiederholen sollte. Vielen war er als Adam Noidlt bekannt, einigen als Frank Koellges. Man hätte ihn für wahnsinnig und überspannt halten können. Doch er war ein genialer Planer, der seine Aktivitäten nicht von Kurzschlusshandlungen bestimmen ließ.

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Als Sohn eines Schlagzeugers probierte er sich natürlich an diesem aus und zeigte, dass er Raum für Spektakel und Aufsehen brauchte. Nie brauchte er lange, sich etwas Neues auszudenken – nicht alles hat funktioniert – doch jede gescheiterte Idee beantwortete er mit zwei neuen.

So blieben Träume Träume. Wie das Projekt Planetenfahrer – eine schöne Utopie.

Als gelernter Steuermann und Sozialpädagoge wollte er eine Crew von 100 Personen von Künstlern, Wissenschaftlern, Technikern u.a. auf einem zur Universität ausgebauten Übersee-Container-Schiff auf die Reise schicken. Diese sollte mindestens drei Jahre dauern und auf diversen Routen rund um unseren Planeten unterwegs sein. Er entwickelte ein ausgeklügeltes System, dass eine auf dem Schiff intergrierte Grundschule nicht ausließ. Hier sollten die Kinder der Planetenfahrer neben den erforderlichen Grundausbildungen, wie Rechnen, Schreiben und Lesen, ihren Talenten entsprechende Ausbildungen erfahren. Durch die permanente Reisesituation hätten sie Gelegenheit, multilingualen Austausch mit Kindern aus aller Welt zu pflegen. Seiner Idee nach, hätten sie ab dem 10ten Lebensjahr die Möglichkeit von den auf dem Schiff arbeitenden Meistern zu lernen und dadurch ihre “Brotmaschinen” zu aktivieren. “Die Kinder könnten die potentionellen Planetenfahrer der Zukunft sein, mit proplanetarischem Wissen und der adäquaten Ausbildung von ökologischen, ökonomischen und rechtschaffenen Techniken und Verhaltensweisen des zukünftigen Erdbewohners.”

Der Traum ist Traum geblieben. Frank Koellges ist am 1.01.2012 nach einer langen Krebskrankheit 59jährig gestorben. Im Oktober letzten Jahres teilte ich mit Euch Eindrücke vom Bimbotownorchestra, welches sich letztmalig unter seiner Leitung am 18. September zum Tag der offenen Tür in der Baumwollspinnerei in Leipzig traf. (download)

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