Simone Weißenfels – Pianistin und Komponistin
Sie ist wohl die profilierteste ostdeutsche Künstlerin, die mit eigenen Werken und Improvisationen sowie mit Werken zeitgenössischer und klassischer Komponisten auf die Bühne geht. An der Hochschule für Musik Leipzig sowie in Moskau bei Prof. A. A. Alexandrov hat sie Klavier studiert. Schon während dieser Zeit arbeitete Simone Weißenfels genreübergreifend mit Schauspielern und Kabarettkünstlern zusammen. Mitte der 80er Jahre beschäftigte sie sich intensiver mit frei improvisierter Musik und machte sich sowohl als Interpretin als auch als Komponistin einen Namen. Damit ging eine rege Konzerttätigkeit mit den wichtigsten Vertretern des ostdeutschen Jazz, u.a. Uschi Brüning, Ulli Gumpert, Manfred Hering und Hannes Bauer einher. Zur Musik Dmitri Schostakovitschs fand sie während der bereits erwähnten Aspirantur in Moskau bei Prof. A. A. Alexandrov. Sie erarbeitete sich dort ein erfolgreiches Soloprogramm mit dem sie heute zu den wichtigen Schostakowitsch-Interpretinnen in Deutschland zählt. Außerdem wurden in Moskau die Grundlagen für einen sehr ambitionierten Klavierunterricht gelegt. Weitere Erfahrungen im Umgang mit traditionellen und moderneren Methoden des Klavierunterrichtes sammelte sie als Teilnehmerin unterschiedlichster internationaler Meisterkurse wie z.B. in Prag bei Prof. F. Rauch, in Trossingen bei P. Hoch und in Rheinsberg mit gemeinsamen Konzerten bei Prof. Joseph Dorfman aus Tel Aviv.
Sie leitet internationale Kurse. In Griechenland zu „Rhythmus und Klang in Malerei und Musik“ oder über den französischen Tonkünstler Eric Satie, der die Kunstästhetik des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Paris entscheidend beeinflußte.
Mit der Unterstützung des Goethe-Instituts gelang es ihr 2006, eines der ersten praktischen Jugendaustausch-Projekte junger chinesischer und deutscher Musiker in Nanjing und Shanghai zu organisieren und als Projektleiterin durchzuführen, der mit einem Gegenbesuch in Leipzig in einem gemeinsamen Konzert seinen Höhepunkt fand.
Simone Weißenfels hat bei Jazzfestivals in Berlin, Bochum, Leipzig und zahlreichen anderen Städten als Solistin und in Ensembles vom Duo bis zur großen Band musiziert und machte mit großem Erfolg Konzertreisen nach Polen, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, China, Frankreich, in die Ukraine und durch ganz Deutschland.
Sie musiziert in Ensembles verschiedenster Besetzung und Stilrichtung, die sie häufig selbst initiiert und leitet, vom Jazzduo bis zum improvisatorischen Musik-Tanz-Projekt, vom 4händigen Konzertprogramm mit Werken von Mozart, Schubert und Kurtag über ein Reger-Programm bis hin zu „Musik aus dem Exil“ mit Kompositionen von Schönberg, Weill, Eisler, Webern u.a. und schreibt Theatermusik.
In jüngster Vergangenheit entstand ein Programm mit Kompositionen der im dritten Reich verfolgten Juden Victor Ullmann und Norbert Glanzberg. (download)